Der geistlose Materialist sagt: der Mensch unterscheidet sich vom Tiere nur durch Bewußtsein, er ist ein Tier,
aber mit Bewußtsein; er bedenkt also nicht, daß in einem Wesen, das zum Bewußtsein erwacht, eine qualitative Veränderung des ganzen Wesens vor sich geht.
Ludwig Feuerbach
Nur in der lebendigen Beziehung ist die Wesenheit des Menschen, die ihm eigentümliche, unmittelbar zu erkennen. Auch der Gorilla ist ein Individuum, auch der Termitenstaat ist ein Kollektiv, aber Ich und Du gibt es in unserer Welt nur, weil es den Menschen gibt, und zwar das Ich erst vom Verhältnis zum Du aus. Von der Betrachtung dieses Gegenstandes "der Mensch mit dem Menschen" muss die philosophische Wissenschaft vom Menschen ausgehen.
Martin Buber, Das Problem des Menschen
Kein gebildeter Mensch zweifelt heute noch daran, dass wir (d.h. der Mensch als biologisches Gattungswesen [U.D.]) von Primaten und insbesondere von Menschenaffen abstammen. Die Belege für diese Erkenntnis sind schlicht überwältigend ... Die sehr enge Verwandtschaft zwischen Menschen, Schimpansen und anderen Menschenaffen ist jetzt überzeugend nachgewiesen. Die überwältigenden Beweise infrage zu stellen wäre völlig sinnlos ...
Als man erkannt hatte, dass Menschenaffen die Vorfahren des Menschen sind, verstiegen sich manche Autoren zu der Behauptung "Der Mensch ist auch nur ein Tier." Aber das stimmt ganz und gar nicht. Der Mensch ist tatsächlich so einzigartig, so verschieden von allen anderen Tieren, wie Theologen und Philosophen es seit jeher behauptet haben. Das ist unser Stolz und unsere Last.
Ernst Mayr, Das ist Evolution, Teil IV: Die Evolution des Menschen
... eine physikalische (oder biologische) Erklärung - eine kausale Erklärung - des Sprachphänomens zu geben versuchen. das ist gleichbedeutend mit einer Interpretation der Sprache als Ausdruck des Zustandes des Sprechers und folglich alleine der Ausdrucksfunktion. ... Doch die Folgen davon sind verheerend, denn wenn die gesamte Sprache bloß für Ausdruck und Kommunikation gehalten wird, dann läßt man all das außer acht, was für die menschliche Sprache im großen Unterschied zur tierischen Sprache charakteristisch ist: ihre Fähigkeit, wahre und falsche Aussagen zu machen und gültige und ungültige Argumente vorzubringen. Das wiederum hat zur Folge, daß der Physikalist nicht in der Lage ist, dem Unterschied zwischen Propaganda, verbaler Einschüchterung und rationaler Argumentation Rechnung zu tragen.
K.R.Popper, J.C.Eccles, Das Ich und sein Gehirn
Was der Mensch im Ganzen sei, kann nicht festgestellt werden in Experimenten und Laboratorien, nicht in Unterhaltungen und Ausfragen, nicht in einem objektiv vorweisbaren Material an Ausdruck, Leistungen, Hervorbringungen des Menschen [...] immer ist der Mensch mehr und anders, als von ihm gewusst und erkennbar wird.
Karl Jaspers
Im Gegensatz zum Tier sagt dem Menschen kein Instinkt, was er muss, und im Gegensatz zum Menschen in früheren Zeiten sagt ihm keine Tradition mehr, was er soll, und nun scheint er nicht mehr recht zu wissen, was er eigentlich will. So kommt es, dass er entweder nur will, was die anderen tun - und da haben wir den Konformismus - oder aber er tut nur, was die anderen von ihm wollen, und da haben wir den Totalitarismus.
Viktor Frankl
Most strikingly, nonhuman primates do not point or gesture to outside objects or events for others, they do not hold up objects to show them to others, and they do not even hold out objects to offer them to others.
Michael Tomasello
Was ist Philosophische Anthropologie?
Die philosophische Anthropologie ist eine neuere Teildisziplin der Philosophie, die nicht wenige Philosophen seit etwa der Mitte des 20. Jahrhunderts sogar für eine neue Art von prima philosophia oder Grundlegung der ganzen Philosophie halten. Das halte ich jedoch für ein grundlegendes Missverständnis, das weitgehend dem philosophischen Empirismus und weltanschaulichen Naturalismus entspringt.
Ein wichtiger Grund dafür zu hoffen, dass die moderne Philosophische Anthropologie als grundlegende Erste Philosophie fungieren könnte, ist der schon lange währende Streit zwischen religiös und wissenschaftlich geprägten Menschenbildern, der bereits in der Frühen Neuzeit ausgebrochen ist. Die nur allzu verständliche Hoffnung besteht darin, im unvermeidbaren Spannungsfeld zwischen den Wissenschaften und Religionen in einer empirisch oder phänomenologisch fundierten Anthropologie so etwas wie eine neutrale Grundlage für das angemessene Verständnis des Menschen finden zu können.
Nicht wenige Vertreter der philosophischen Anthropologie kämpfen mit ihren offen biologistischen, naturalistischen oder gar reduktionistischen Denkansätzen gegen den philosophischen Personalismus mit seinem gut begründeten Glauben an die Möglichkeit und Wirklichkeit der menschlichen Willensfreiheit und Würde, Urteilskraft und Vernunft an oder sie rebellieren damit bewusst oder unbewusst gegen den Schöpfungsmythos der Juden, Christen und Muslime und dessen zutreffende Intuition von der einzigartigen Sonderstellung des Menschen in der irdischen Natur.
Heute denken nicht wenige Zeitgenossen, dass der Mensch auch nur ein weiteres Tier sei, weil er angeblich "vom Affen abstamme" und dass Darwin das wissenschaftliche bewiesen hätte. Beide Überzeugungen sind jedoch wissenschaftlich gesehen falsch. Die Evolutionstheorie behauptet nämlich nur, dass die biologische Gattung Homo sapiens und bestimmte Arten von Affen vor unvorstellbar langer Zeit gemeinsame Vorläufer hatten. Menschen sind zwar auch intelligente Lebewesen, das ist offensichtlich. Aber sie sind sicherlich nicht bloß Tiere - wie die anderen Tiere auch. Wer so leichtsinnig und oberflächlich daherredet, hat vom Menschen noch nicht viel und vor allem nichts tiefer verstanden. Denn, wie auch schon Platon und Aristoteles wussten, verfügen die instinktoffenen, stets in ihrer Entwicklung und Orientierung gefährdeten Menschen - anders als alle Tiere, die wir kennen - über eine bisher noch nicht hinreichend erforschte, angeborene Naturanlage der Sprach- und Vernunftbegabung, die sie überhaupt erst befähigt, in einer Sprachgemeinschaft eine Sprache zu erlernen und in dieser Sprache denken, urteilen, entscheiden und handeln zu lernen.
Aufgrund dieser angeborenen Vernunftbegabung und aufgrund dieser erworbenen Fähigkeiten sind die Menschen unter allen Lebewesen auf der Erde einzigartig und nicht mehr nur naturwissenschaftlich mit den Begriffen, Methoden und Theorien der Physik, Chemie und Biologie zu erklären und zu verstehen. Den Menschen können wir demzufolge immer nur dann angemessen und hinreichend verstehen, wenn wir über die Naturwissenschaften hinausgehen und in unserem philosophischen Nachdenken über den Menschen als Gattungswesen sowie über einzelne Menschen und Gruppen von Menschen die besonderen Begriffe, Methoden und Theorien der Sozial- und Kulturwissenschaften sowie der Sprach- und Geisteswissenschaften anwenden.
Anders als den ideologischen Darwinismus, der eine politische Ideologie, aber keine offene, forschende Wissenschaft ist, gilt es die hypothetischen Theorien und anerkannten Entdeckungen Darwins in der modernen Biologie und synthetischen Evolutionslehre zu bewahren und weiter zu entwickeln. Hier gibt es jedoch wie in jeder echten Wissenschaft immer noch viele Lücken des Erklärens und Verstehens und viele offene wissenschaftliche Fragen. Wissenschaftlich betrachtet ist es also nur angemessen zu sagen, dass bestimmte Arten von Affen, wie z.B. Bonobos oder Schimpansen, der biologischen Gattung des Menschen evolutionär und genetisch, physiologisch und phänotypisch nahe stehen.
Aber anders als alle genetisch gesunden Exemplare der biologischen Gattung Mensch verfügen diese Lebewesen über keine ähnlich angeborene Naturanlage und erworbene Fähigkeit zum sprachbasierten abstrahierendem Denken und propositionalen Urteilen, abwägenden Wollen und bewusst planendem Handeln. Damit fehlen ihnen dann aber auch die kognitiven Voraussetzungen zur objektiven Erkenntnisfähigkeit von Gegenständen und Sachverhalten und zur praktischen, an Idealen, Prinzipien, Normen und Werten orientierten Vernunftbegabung. Deswegen besteht zwischen dem Menschen - als einem biologischen Gattungswesen und als einem kultivierten Sozialwesen - und diesen Primaten eine unbestreitbare und erhebliche Differenz. Dies ist eine wissenschaftliche Tatsache und kein religiöser Mythos wie die Schöpfungsgeschichte aus dem biblischen Buch Genesis.
Gleichwohl hat auch schon dieser uralte Schöpfungsmythos etwas Wahres und Richtiges über den Menschen und seine Sonderstellung in der Natur auf vorwissenschaftliche und bildliche Weise ausgesprochen. Offensichtlich haben die Menschen schon sehr früh trotz ihrer Ähnlichkeiten auch ein deutliches Bewusstsein für ihr Anderssein im Vergleich zu den Tieren und Pflanzen in der Natur empfunden und auf eine vorwissenschaftliche Weise in Mythen und Erzählungen ausgedrückt. Aber auch einige der vorsokratischen Naturphilosophen wie Parmenides und Heraklit sowie die beiden größten Philosophen der griechischen Antike, Platon und Aristoteles wussten, das der Mensch zwar auch ein Lebewesen in der Natur ist, jedoch eines, das ganz anders als die Tiere mit sprachlicher Vernunft begabt ist.
In der philosophischen Anthropologie müssen wir uns jedoch bemühen, den gesunden Menschenverstand walten zu lassen, um damit sowohl pseudo-wissenschaftliche Vorurteile als auch religiöse Irrtümer zu überwinden. Da es dabei um ein sowohl phänomenologisch als auch wissenschaftlich angemessenes Verständnis von der Natur des Menschen geht, müssen wir dann aber auch den reduktionistischen Szientismus hinter uns lassen. Dieser Szientismus meint nämlich, alleine mit Hilfe der Begriffe, Theorien und Methoden der Naturwissenschaften von Physik, Chemie und Biologie den Menschen vollständig als ein Naturwesen verstehen und erklären zu können. Dies war bisher jedoch nicht möglich und es wird aus prinzipiellen Gründen auch in Zukunft nicht möglich werden. Natürlich versprechen uns die Szientisten seit dem 19. Jahrhundert, dass wissenschaftliche Fortschritte in einer fernen Zukunft naturwissenschaftliche Erklärungen von Sprache und Denken, Information und Reflexion ermöglichen werden.
Diese szientistische Hoffnung ist jedoch trügerisch, weil weder das Semantische der sprachlichen Bedeutungen der Worte und Sätze, die selbstverständlich auch Naturwissenschaftler in ihrer wissenschaftlichen Praxis benutzen müssen, noch das Logische der Schlussfolgerungen nach gewissen Regeln und Prinzipien zwischen diesen Sätzen, geschweige denn das Mathematische der Begriffe und Aussagen, Gleichungen und Prinzipien über Mengen, Funktionen und Größenverhältnisse, mit den kausalen Begriffen und Theorien der Naturwissenschaften verstanden und erklärt werden können. Seit Gilbert Ryle bezeichnet man das als einen "Kategorienfehler" und für die Aufklärung über solche kategorialen Denkfehler sind nun einmal die Philosophen zuständig, weil sie es sind, die über die logischen Strukturen und begrifflichen Kategorien des menschlichen Denkens nachdenken.
Man kann das Problem des naturwissenschaftlichen Reduktionismus an einem einfachen Beispiel illustrieren. Rein physikalisch betrachtet handelt es sich bei dem mit blauer Tinte auf Papier geschriebenen Wort 'Sprache' um eine verstreute Ansammlung von Molekülen auf einem Stück Zellstoff, die man unter dem Mikroskop untersuchen und dann auch chemisch analysieren kann. Die Bedeutung des Wortes wird man dabei offensichtlich kaum entdecken können. Tiere können vielleicht an dem Stück Papier schnuppern oder es fressen oder sie können daraufhin trainiert werden, mit diesem beschriebenen Stück Papier auf die eine oder andere Weise zu hantieren. Aber sie können das Wort nicht als ein Wort mit einer bestimmten Bedeutung erkennen, das auf eine richtige oder falsche Art und Weise in unvollständige Sätze einer natürlichen Sprache S eingebettet werden kann und sie dadurch zu wahren oder falschen Aussagen vervollständigen kann. Insofern haben nicht nur Physik und Chemie, sondern auch die Biologie kaum etwas zum Verstehen von sprachlichen Bedeutungen von Worten einer menschlichen Sprache beizutragen. Es gibt also weder eine physikalische, chemische oder biologische Analyse, Konzeption oder Theorie der Sinngehalte des Semantischen, der Begriffe, Regeln und Prinzipien des Logischen oder der Begriffe, Funktionen und Prinzipien des Mathematischen.
Naturwissenschaftler brauchen jedoch in ihrer wissenschaftlichen Arbeit und Kommunikation menschliche Worte mit solchen sprachlichen Bedeutungen genau so wie logische Regeln des Denkens und Schließens und mathematische Regeln des korrekten Operierens mit Mengen, Zahlen und Funktionen, etc.. Sie setzen damit immer schon etwas Intelligibles bzw. Verstehbares voraus, was sie jedoch selbst weder mit Hilfe ihrer empirischen Beobachtungen mit Hilfe ihrer hypothetischen wissenschaftlichen Theorien verstehen und erklären können. Weder Physiker noch Chemiker noch Biologen können uns anhand ihrer naturwissenschaftlichen Begriffe und Theorien, Beobachtungen und Experimente erklären, was sprachliche Bedeutungen, wahrheitsdefinite Propositionen, Regeln des logischen Denkens und Schließens, mathematische Mengen und geometrische Figuren, Zahlen oder Funktionen, etc. sind.
Mit Sicherheit handelt es sich dabei weder um Atome oder andere, kleinere mikrophysikalische Teilchen noch um Energie oder Lichtwellen noch um chemische Moleküle oder Substanzen noch um lebende Organismen oder deren Organe. An dieser schlichten Tatsache, die jeder Mensch mit gesundem Verstand nachvollziehen kann, scheitert nun aber der naturalistische bzw. szientistische Reduktionismus, der selbst keine seriöse wissenschaftliche Theorie ist, sondern bestenfalls eine unhaltbare philosophische Position, aber meistens eher eine weltanschauliche Ideologie, die die Naturwissenschaften jenseits ihrer durchaus rationalen, aber begrenzten Methodologie zu einer angeblich allumfassenden wissenschaftlichen Weltanschauung zu machen versucht.
Was sagt uns hingegen der gesunde Menschenverstand über unsere Herkunft bzw. die Abstammung der Menschen? Wenn wir für einen Moment innehalten und nicht nur unseren Vorurteilen folgen, können wir uns die schlichte Tatsache des menschlichen Alltagslebens und der familiären Abstammung vergegenwärtigen, die in allen Völkern und Kulturen bekannt ist: Weder ich noch sonst jemand, den ich kenne, stammt direkt von Affen ab. Vielmehr stammen wir alle von unseren Eltern ab und diese von ihren Eltern, unseren Großeltern, und diese von ihren Eltern, unseren Urgroßeltern, usw. Aber weder unsere Eltern noch unsere Großeltern noch unsere Urgroßeltern waren Affen. Vielmehr waren sie alle Menschen wie schon alle ihre Vorfahren Menschen waren. Und das geht so weiter für unzählige Generationen von Menschen. Das sind doch alles ganz einfache Tatsachen, die wir bei rechter Überlegung als zutreffend erkennen können. Deswegen ist das heute sehr weit verbreitete Gerede davon, dass "wir Menschen" angeblich "vom Affen abstammen", eigentlich nichts anderes als pseudo-wissenschaftlicher Unsinn. Diese darwinistische Ideologie kommt jedoch nicht selten als eine vermeintlich philosophische Anthropologie daher und kann dann als normativer Sozialdarwinismus eine gefährliche Auswirkung auf die ethischen und politischen Einstellungen der Menschen haben.
Allerdings ist auch der ebenso ideologische Kreationismus ein theologischer Unfug, weil er die schöne biblische Schöpfungsgeschichte als eine andere oder gar bessere Theorie über die Entstehung der Welt, des Lebens auf der Erde und die Existenz der Vielfalt der Arten mißversteht und damit fälschlich für eine wissenschaftliche Alternative zur Evolutionstheorie hält. Wenn es in der Schöpfungsgeschichte heißt, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen habe, aber am siebten Tage geruht habe, dann ist das keine vorwissenschaftliche Theorie der kosmischen Weltentstehung, sondern eine narrative Herleitung der Siebentagewoche als einer sakramentalen Zeiteinteilung und heilsamen Ordnung des Zusammenlebens der Menschen im Volke Israel. Die kreationistische Position, dass das wörtlich zu verstehen sei, basiert hingegen auf einer allzu buchstabengläubigen Lektüre der Bibel jenseits einer moderaten historisch-hermeneutischen Exegese, wie man sie an allen seriösen Seminaren für Christliche Theologie lernen kann.
Der Bibelfundamentalismus, der vor allem in den USA, aber auch in Europa unter einigen Evangelikalen verbreitet ist, basiert auf einer fragwürdigen Verabsolutierung des Schöpfungsmythos der Bibel, den man nicht mehr mit einem offenen Herzen und einem gesundem Menschenverstand als eine schöne alte Geschichte (a story, but not history) zu lesen vermag, sondern nur noch als vermeintlich "absolute Wahrheit" und alternativlose "biblische Theorie" zur biologischen Evolutionstheorie festzuschreiben versucht. Ähnliche theologische Engstirnigkeiten gibt es leider auch bei (ultra-) orthodoxen Juden im Umgang mit dem Buch Genesis in der Thora (1. Buch Mose) und bei orthodoxen bzw. fundamentalistischen Muslimen im Umgang mit dem Koran.
Nicht nur in der Philosophie, sondern auch an unseren Schulen, Hochschulen und Universitäten müssen wir darauf achten, was wir über uns selbst, den Menschen denken und lehren. Denn was heute im Namen einer popularisierten und zur Weltanschauung verengten Evolutionstheorie als Aufklärung und Allgemeinwissen angepriesen wird, ist oft nur das gedankenlose Gerede von halbgebildeten Zeitgenossen, die nicht die Zivilcourage haben, die vorherrschende Meinung in Frage zu stellen und dazu ihren eigenen Verstand zu gebrauchen. Ähnlich verhält es sich jedoch auch mit Versuchen von bibelgläubigen Kreationisten, die zum Schaden der Glaubwürdigkeit des sittlichen Kerngehaltes des christlichen Glaubens (Goldene Regel, Doppelgebot der Liebe, etc.) oder des religiösen Kerngehaltes der Evangelien (Messianität Jesu, Heilungswunder, Predigt vom Reich Gottes, gewaltsamer Tod und leibliche Auferstehung Jesu, etc.) wesentliche Auffassungen der wissenschaftlichen Theorie der Evolution von Seiten der biblischen Schöpfungslehre in Frage stellen. Die Halbbildung war aber schon immer der schlimmste Feind echter Bildung. Goethe hat in seinem Drama Faust den neunmalklugen Halbgebildeten in der Figur des hochmütigen Wagner dargestellt.
Anscheinend lesen weder bibelfundamentalistische Kreationisten noch die allzu wissenschaftsgläubigen Darwinisten Charles Darwins Die Abstammung des Menschen (The Descent of Man, ²1874). Wer diese klassische Abhandlung unvoreingenommen liest, wird bald bemerken, dass Darwin trotz der von ihm damals erst vermuteten, heute jedoch vielfach bestätigten und wissenschaftlich anerkannten These von der evolutionären Abstammung des Menschen gar keinen Zweifel daran hegt, dass sich der Mensch (homo sapiens) durch einige wesentliche physische und psychische Merkmale von allen anderen Lebewesen auf der Erde und damit z.B. auch von den ihm evolutionär nahe stehenden Schimpansen unterscheidet.
Mehr noch, Charles Darwin ist sogar in zwei Kapiteln sorgfältig bemüht, ausführlich darzulegen, dass es sich nicht nur um einige physische Merkmale des Menschen handelt, wie z.B. um den aufrechten Gang, die Körpergröße, das größere Schädel- und Hirnvolumen, das Fehlen von Reißzähnen und fehlende Behaarung am ganzen Körper, die angeborene Instinktschwäche, die zu einer Verzögerung der Fähigkeit zu sitzen, zu stehen, zu gehen und sich zu verteidigen führt, sondern auch um einige psychische Merkmale bzw. geistige Vermögen (mental powers), die den Menschen von allen anderen Lebewesen unterscheidet, wie z.B. die Fähigkeit zur Abstraktion durch begriffliches Denken, propositionales Selbstbewusstsein, die Fähigkeit zum Erwerb und zur Verwendung einer Sprache mit einem komplizierten System von semantischen und grammatischen Regeln, der Sinn für Schönheit und sittliche Güte, der Glaube an Gott und geistige Ideale.
Viele Naturalisten und Biologisten versuchen deswegen vergeblich - anders als Darwin selbst, dem das ganz verkehrt vorgekommen wäre - den Menschen und den Sinn seines Dasein in der Welt von der evolutionär niedrigeren Stufe der Tiere und Pflanzen her zu verstehen. Das ist jedoch nicht nur theoretisch unmöglich, sondern auch in praktischer Hinsicht gefährlich. Dabei ist es gar nicht falsch, den Menschen wie Immanuel Kant, Karl Popper und Ernst Mayr als ein vernunftbegabtes Lebewesen in der Natur zu verstehen. Wohl aber ist es falsch, zu meinen, dass man seine besondere, auf sprachlichem Denken basierende Vernunftbegabung bloß als eine andere Art von technischer und kommunikativer Intelligenz verstehen könnte, die zweifelsohne auch bestimmten Tierarten zukommt.
Wo dieser reduktionistische Biologismus insbesondere in Verbindung mit einem neurowissenschaftlichen Reduktionismus vorherrscht, entsteht nicht nur ein "Wissenschaftsaberglaube" (Karl Jaspers), der die Menschen glauben lässt, sie könnten sich alleine mit Hilfe der Wissenschaften und Technologien praktisch orientieren. Wer den Menschen jedoch sowohl mit seiner Sonderstellung in der Natur und seiner Würde als auch mit seiner Fähigkeit zu praktischer Freiheit und sittlicher Verantwortung verstehen will, der muss ihn zumindest wie Sokrates, Platon und Aristoteles, Kant, Hegel und Brentano von seinem Bemühen um die Realisierung des Nützlichen, Schönen und Guten in der sozialen, kulturellen und politischen Lebenswelt her verstehen. Andernfalls trägt er - ob er es will oder nicht - zur Verhinderung der Realisierung der Humanität bei.
Grundsätze einer Philosophischen Anthropologie
Das Grundproblem einer Philosophischen Anthropologie ist es, die Natur des Menschen angemessen zu bestimmen. Seit dem empiristischen Naturalismus von John Locke herrscht nach Stephen Pinker im Bildungswesen in der westlichen Welt nämlich die irrige Auffassung des Tabula-Rasa-Modells vor, dass der Mensch gar keine genetisch fixierte Natur (nature) habe, sondern nur eine flexible Natur, die durch die jeweilige Prägung (nuture) durch Familie und Herkunft, Ausbildung und Erziehung, Sozialisation und Bildung geformt wird.
Diese irreführende Auffassung wurde durch die Vorherrschaft des weltanschaulichen Darwinismus bzw. des ideologischen Evolutionismus weiter verstärkt, weil man der irrigen Überzeugung war, dass die zutreffende Auffassung von der naturgeschichtlichen Entstehung und Entwicklung des Menschen mit einer relativ stabilen Natur des Menschen gar nicht vereinbar sei. Deswegen leugnete man anders als noch Darwin selbst, dass sich die Natur des Menschen durch eine ganze Reihe von wesentlichen Merkmalen hinreichend genau bestimmen und von der Natur der Primaten und anderer intelligenter Lebewesen auf der Erde abgrenzen lasse.
Charles Darwin hat in seiner Abhandlung Die Abstammung des Menschen (The Descent of Man, ²1874) ausführlich dargelegt dass man die Natur des Menschen nur mittels einiger physischer Merkmale des Menschen bestimmen kann, wie z.B. aufrechter Gang, Körpergröße, größeres Schädel- und Hirnvolumen, Fehlen von Reißzähnen und fehlende Behaarung am ganzen Körper, angeborene Instinktschwäche, sondern auch durch einige psychische Merkmale bzw. durch geistige Vermögen (mental powers), die den Menschen von allen anderen Lebewesen unterscheiden, wie z.B. durch die Fähigkeit zur Abstraktion durch begriffliches Denken, durch propositionales Selbstbewusstsein, durch die Fähigkeit zum Erwerb und zur Verwendung einer Sprache mit einem komplizierten System von semantischen und grammatischen Regeln, durch den Sinn für Schönheit und für sittliche Güte, durch den Glauben an Gott und geistige Ideale.
Die Darwinsche Bestimmung der menschlichen Natur passt sehr gut zu derjenigen Immanuel Kants. Kants Schrift Anthropologie in pragmatischer Hinsicht (1798) kann deswegen immer noch ein solider und konstruktiver Anfang sein, aber Kants Lehre vom Menschen muss durch einge seiner philosophischen Einsichten aus den Hauptwerken, nämlich aus seinen drei Kritiken, aus der er Religionsschrift und aus seinen kleineren Schriften zur Aufklärung und Geschichte ergänzt werden. Klar scheint nur mir nur zu sein, dass alle bloß biologisch fundierten und empiristischen Denkansätze zu einer Anthropologie der Sinne, wie z.B. von Helmut Plessner und Erwin Straus, oder zu einer Phänomenologie der Wahrnehmung, wie von Maurice Merleau-Ponty, viel zu kurz greifen. Sie fallen in einen vor-kantischen Empirismus und Naturalismus zurück und knüpfen also eher wieder an das fragwürdige Menschenbild von Locke und Hume an.
1. Der Mensch als Gattungswesen hat (bei gesunder genetischer Veranlagung) im Gegensatz zu allen Primaten und allen anderen intelligenten Lebewesen auf der Erde eine gemeinsame
angeborene Vernunftbegabung.
Diese angeborene Vernunftbegabung besteht im Wesentlichen in der kognitiven Suche nach allgemeinen und wiederholbaren Mustern in seiner unmittelbar erfahrbaren Lebenswelt. Diese Suche beginnt mit
dem Erkennen und Verstehen von Mustern des emotionalen Ausdrucks im Gesicht der Mutter und anderer früher Bezugspersonen. Dies pflanzt sich fort im Erkennen und Verstehen von Lautfolgen als
wiederholbaren Klangmustern, die mit Sinn und Bedeutung aufgeladen sind: zunächst als bloßer Ausdruck von Emotionen und Absichten, dann aber auch als signifikanter Hinweis auf Situationen,
Sachverhalte, Substanzen, Attribute und Relationen. Diese Fähigkeit zur Unterscheidung einer derartigen Vielfalt von wiederholbaren Mustern in seiner Lebenswelt entsteht jedoch erst mit dem
passiven und aktiven Verständnis von sprachlichen Ausdruckseinheiten, zuerst einzelnen Wörtern, dann aber auch einfacheren und komplizierteren Sätzen; schließlich von tatsachengetreuen Berichten,
von erfahrungsgemäßen Erzählungen und fiktiven Geschichten, von religiösen Mythen und kunstvollen Narrationen, dann erst von Begründungen für Behauptungen und Entscheidungen, schließlich von
Darstellungen wissenschaftlicher Analysen und Begriffe, Theorien und Argumente.
2. Diese gemeinsame menschliche Vernunftbegabung besteht jedoch nicht nur in den beiden Fähigkeiten einer vorwiegend passiven Wahrnehmung und eines vorwiegend passiven Verstehens
seiner Lebenswelt.
Diese gemeinsame menschliche Vernunftbegabung besteht auch in der aktiven Erkundung seiner Lebenswelt anhand von Fragen und Antworten, die es ihm erlaubt die sinnlich erfahrbaren Phänomene zu
hinterfragen, um vormals verborgene Muster zu erkennen, wie sie schon Aristoteles in seinen vier Prinzipien erfasst hat. Dies kann dazu führen, zu unterscheiden zwischen Form und Stoff einer
Substanz, zwischen Ursache und Wirkung für die Veränderung eines Sachverhaltes, zwischen Funktion und Zweck eines natürlichen Organs oder eines artifiziellen Instrumentes. Menschen können nicht
nur die phänomenalen Erscheinungsformen der Lebenswelt erkennen, sondern auch dahinter verborgene raum-zeitliche Ordnungen in der Welt. Menschen können die Welt erkennen, Tiere nur ihre
instinktiv erfasste Umwelt.
3. Um seine natürliche und kulturelle Lebenswelt hinreichend verstehen zu lernen, bedarf es jedoch von Anfang an günstiger Lernbedingungen zur Entfaltung seiner spezifisch
menschlichen sensorischen, motorischen und kogitiven Fähigkeiten.
4. Die angeborene Vernunftbegabung ist bei gesunder genetischer Ausstattung universal und sie erlaubt auch das Erlernen einer ersten Sprache. Dass jeder Mensch eine Sprache
erlernen kann gehört zu seiner allgemeinen menschlichen Natur, welche Sprache er zuerst erlernen wird, hängt von der jeweiligen Sprachgemeinschaft ab.
5. Mit Hilfe der erlernten Sprache und der erlernten sensorischen, motorischen und kognitiven Erfahrung und selbstständigen Erkundung seiner Lebenswelt kann er nicht nur bestimmte Objekte und
Sachverhalte in der Welt erkennen, sondern auch ontologische Kategorien der Lebenswelt erfassen und nicht bloß unbestimmte Phänomene in einer Umwelt.
6. Zum Verständnis dieser Kategorien der Lebenswelt gehören u.a. auch die kategorialen Unterscheidungen von Innen und Außen, von Sein und Schein, von Form und Stoff, von Ursache
und Wirkung, von Funktion und Zweck sowie von Figur und Rolle, von Wirklichkeit und Möglichkeit, von Zufall und Notwendigkeit, etc.
7. Diese Kategorien der Lebenswelt haben objektive Gültigkeit, d.h. mit ihnen werden reale Differenzen und Merkmale der vom menschlichen Bewusstsein unabhängigen Wirklichkeit
erfasst; das lässt sich jedoch nicht a priori beweisen, sondern zeigt sich erst in der lebenspraktischen Bewährung.
8. Der (genetisch gesunde) Mensch ist von Natur aus ein intelligentes Lebewesen mit einer angeborenen Sprach- und Vernunftbegabung. Deswegen hat er auch ein angeborenes
Potential, um unter günstigen Bedingungen eine selbstbestimmte und zurechnungsfähige Person mit einem freiem Willen und Verantwortungsbewusstsein zu werden, aber kein Mensch kommt bereits als
fertige bzw. vollwertig entwickelte Person zur Welt.
9. Menschen werden erst durch eine günstige Entwicklung ihrer angeborenen Vernunftbegabung zu einer vollwertigen Person, d.h. Präembryonen, Embryonen, Föten und Kleinkinder sind
noch keine vollwertigen Personen, aber sie haben kraft ihrer genetischen Ausstattung ein angeborenes Potential zur Personwerdung unter günstigen Bedingungen im Mutterleib und
nach der Geburt.
10. Wegen seiner angeborenen Sprach- und Vernunftbegabung ist der Mensch mehr als andere intelligente Lebewesen immer schon auf eine solidarische Sprach- und Lerngemeinschaft
angewiesen.
11. Der einzelne Mensch ist von Geburt an kein autarkes Individuum, weil er von Natur aus auf mitmenschliche Solidarität angewiesen ist, um seine Vernunftbegabung und
Personalität zu entfalten.
12. Der einzelne Mensch ist zwar von Kindheit und Jugend an auch ein Element in einem sozio-biologischen Kollektiv, aber er kann unter günstigen sozio-kulturellen
Lebensbedingungen eine gewisse Eigenständigkeit und individuelle Selbstbestimmung erlernen, sodass sein individuelles Verhalten und Handeln nicht mehr durch gemeinsame Instinktmechanismen oder
durch das kollektive Verhalten einer Gruppe vollständig bestimmt wird.
13. Das Prinzip der Personalität steht im Gegensatz zum Individualismus und Kollektivismus, die beide einseitige bzw. ideologische Selbst- und Menschenbilder vermitteln. Die
Ideologie des Individualismus ist der Feind der intentionalen Bezogenheit und der zwischenmenschlichen Solidarität. Die Ideologie des Kollektivismus ist der Feind der personalen Freiheit.
"Personen gibt es nur im Plural." (Robert Spaemann) Menschliche Personen sind von Anfang an, d.h. schon als sich entwickelnde Embryonen im Mutterleib, bis zu ihrem Ende im Sterben und Tod
lebendige Beziehungswesen, d.h. keine ganz autarken und völlig autonomen intelligenten Lebewesen, sondern immer schon von anderen Menschen abhängig und auf sie bezogen sowie diese anderen
Menschen auf sie bezogen sind.
14. Der Individualismus vermittelt und verabsolutiert das falsche Bild von einem von Anfang bis Ende autarken, individuellen und selbstständigen Menschen, der angeblich immer
"Schmied seines eigenen Glücks" und mehr oder weniger gelingenden Lebens ist und fördert deswegen die Fixierung auf das Ziel des Erfolges und des Gewinnens in einem unsolidarischen
Wettbewerb.
15. Der Kollektivismus vermittelt und verabsolutiert das falsche Bild von einem immer nur abhängigen, typisierten und gemeinschaftbezogenen Menschen, der angeblich immer ganz auf
seine Gruppe, deren Solidarität und Hilfeleistung durch Stärkere angewiesen ist und fördert deswegen das Ziel der notwendigen Unterstützung der Schwachen, aber schwächt dadurch das Vertrauen in
das Potenzial einzelner Menschen.
16. Der Personalismus hebt diese beiden ideologischen Vereinseitigungen auf und vermittelt angemessen zwischen dem Individualismus und dem Kollektivismus, indem er der
solidarischen Förderung der Fähigkeit zur maximal mög-lichen Selbstständigkeit unter Realbedingungen dient, d.h. primär der Hilfe zur Selbsthilfe und erst sekundär der Hilfe
in realen Notlagen.
17. Der Personalismus akzeptiert die psychologische Möglichkeit und Wirklichkeit einer bedingten und erlernten Willensfreiheit der willentlichen Selbstbestimmung und demzufolge
auch eine situationsbedingte Handlungsfreiheit. Bei der Willensbildung des Menschen und den vielfältigen sprachlichen (verbalen) oder leiblichen (non-verbalen) Formen des
Ausdrucks seiner intentionalen Absichten, Entscheidungen, Meinungen, Urteile, etc. handelt es sich um ein personales psychologisches Vermögen, das sich grundsätzlich nicht naturalistisch oder
deterministisch auf biologische oder neurophysiologische Ereignisse oder Prozesse im Gehirn und Nervensystem der Menschen reduzieren lässt.
18. Der allgemeine kosmologische Determinismus (Kant-Laplace) entspringt einer in dieser historischen Form nicht mehr haltbaren naturalistischen Metaphysik und mechanistischen Physik, weil Menschen mit einem endlichen Verstand nun einmal nicht wissen können, ob das ganze schier unendliche Universum wirklich, immer und überall ein kausal ge-schlossenes mechanisches System ist. Nur ein allwissender und omnipräsenter Gott könnte das wissen. Haltbar ist nur eine heuristische und pragmatische Maxime der rationalen methodischen Welterforschung und Welterklärung, dass alle physischen, teleonomen und psychischen Ereignisse und Prozesse in der Welt am besten so zu verstehen und erklären sind, dass sie kontingente Folgen von einzeln notwendigen und zusammen hinreichenden Bedingungen sind.
Klassiker der Philosophischen Anthropologie
Martin Buber, Das Problem des Menschen, Heidelberg: Lambert Schneider 1982
Ernst Cassirer, An Essay on Man, New Haven & London: Yale UP 1944; dt. Versuch über den Menschen. Einführung in eine Philosophie der Kultur. Hamburg: Meiner ²2010.
Hans-Georg Gadamer / Paul Vogler (Hg.), Neue Anthropologie in 7 Bänden, Stuttgart: Thieme 1975,
* Biologische Anthropologie, Erster und zweiter Teil;
* Sozialanthropologie;
* Kulturanthropologie;
* Psychologische Anthropologie;
* Philosophische Anthropologie, Erster und zweiter Teil,
Nicolai Hartmann, Das Problem des geistigen Seins. Untersuchungen zur Grundlegung der Geschichtsphilosophie und der Geisteswissenschaften. Berlin: de Gruyter 1933, ²1946
Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin: Springer 1919 (6. Auflage 1971)
Helmuth Plessner, Philosophische Anthropologie: Lachen und Weinen - Das Lächeln - Anthropologie der Sinne,
Frankfurt a.M.: Fischer 1970
Max Scheler, Die Stellung des Menschen im Kosmos, Bonn: Bouvier 16. Auflage 2007
Erwin Straus, Vom Sinn der Sinne. Ein Beitrag zur Grundlegung der Psychologie, Berlin: Springer 1935.
2., vermehrte Auflage, Berlin, Göttingen, Heidelberg: Springer 1956, Nachdruck der 2. Aufl. 1978
Klassiker der philosophischen Anthropologie - avant la lettre
Platon, Phaidon
Aristoteles, De anima
Immanuel Kant, Anthropologie in pragmatischer Hinsicht (1798), Hg. von Reinhardt Brandt, Hamburg: Meiner 2000
Neuere Literatur zur philosophischen Anthropologie
Brandt, Reinhardt, Können Tiere denken? Ein Beitrag zur Tierphilosophie, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2009.
Brüntrup, Godehard, Das Leib-Seele-Problem. Eine Einführung, Stuttgart: Kohlhammer 1996.
Chomsky, Noam, Reflexionen über Sprache, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1977.
Eccles, John C. / Robinson, Daniel N., Das Wunder des Menschseins. Gehirn und Geist, München / Zürich: Piper 1991.
Fischer, Joachim, Philosophische Anthropologie. Eine Denkrichtung des 20. Jahrhunderts, Freiburg i.B.: Alber 2009.
Habermas, Jürgen, Zwischen Naturalismus und Religion. Philosophische Aufsätze, Frankfurt: Suhrkamp 2009.
Janich, Peter, Der Mensch und andere Tiere. Das zweideutige Erbe Darwins, Berlin: Suhrkamp 2010.
Nagel, Thomas, Geist und Kosmos. Warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur
so gut wie sicher falsch ist, Berlin: Suhrkamp 2012.
ders., What is it Like to Be a Bat / Wie ist es, eine Fledermaus zu sein? Stuttgat: Reclam 2015.
Pinker, Steven, The Blank Slate. The Modern Denial of Human Nature. Putnam: Penguin 2002, dt.:
Das unbeschriebene Blatt. Die moderne Leugnung der menschlichen Natur. Berlin: Berlin Verlag 2003;
Neuauflage: Frankfurt a. M.: Fischer 2017 (November)
Tomasello, Michael, Die kulturelle Entwicklung des menschlichen Denkens.
Zur Evolution der Kognition, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2002.
ders., Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2009.
Data science vs Fake: Der Mensch stammt vom Affen ab
https://www.arte.tv/de/videos/089156-007-A/data-science-vs-fake/