AT, Jesaja 53, 1 - 12 (Lutherbibel 2017)
1 Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und an wem ist der Arm des HERRN offenbart? 2 Er schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. 3 Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. 4 Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. 5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. 6 Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. 7 Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf. 8 Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wen aber kümmert sein Geschick? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die Missetat seines Volks geplagt war. 9 Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist. 10 Aber der HERR wollte ihn also zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und lange leben, und des HERRN Plan wird durch ihn gelingen. 11 Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden.
12 Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben und er soll die Starken zum Raube haben dafür, dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten.
Weisheit, 2, 10-20
Den Gerechten, der in Armut lebt, wollen wir unterdrücken, die Witwe nicht schonen, und das weiße Haar des betagten Greises nicht achten!
Unsere Stärke soll das Maß der Gerechtigkeit sein, denn das Schwache erweist sich als unnütz.
Auflauern wollen wir dem Gerechten, denn er ist uns unbequem und stellt sich unserm Tun in den Weg.
Er wirft uns Vergehen gegen das Gesetz vor und beschuldigt uns des Verrats an guter Erziehung.
Er rühmt sich, die Erkenntnis Gottes zu besitzen, und er nennt sich einen Knecht des Herrn.
Er ist unserer Gesinnung ein lebendiger Vorwurf, schon sein Anblick ist uns lästig.
Denn sein Leben gleicht nicht dem der anderen, und seine Wege sind befremdlich.
Als verkehrt schätzt er uns ein, und meidet unsere Wege wie Schmutz.
Selig preist er das Ende der Gerechten und prahlt mit Gott als seinem Vater.
Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind, und abwarten, wie es mit ihm endet.
Denn falls der Gerechte Gottes Sohn ist, wird dieser sich seiner annehmen und ihn herausreißen aus der Hand seiner Widersacher.
Rücksichtslos werden wir ihn hernehmen, um seine Sanftmut kennenzulernen; wir werden schon prüfen, wieviel Schlechtigkeit er aushalten kann.
Zu einem ehrlosen Tod werden wir ihn verurteilen; er behauptet ja, es werde ihm an Schutz nicht fehlen.
Johannes 20, 19-29 (Einheitsübersetzung)
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus – hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
1. Korinther, 1, 18 - 31 (Lutherbibel 2017) - Das Wort vom Kreuz als Weisheit und Kraft Gottes
18 Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es Gottes Kraft. 19 Denn es steht geschrieben (Jesaja 29,14): »Ich will zunichtemachen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.« 20 Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? 21 Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die da glauben. 22 Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, 23 wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit; 24 denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 25 Denn die göttliche Torheit ist weiser, als die Menschen sind, und die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind. 26 Seht doch, Brüder und Schwestern, auf eure Berufung. Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme sind berufen. 27 Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; 28 und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, 29 auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.
30 Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der für uns zur Weisheit wurde durch Gott und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung, 31 auf dass gilt, wie geschrieben steht (Jeremia 9, 22-23): »Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!«
1. Kor 15, 14-26:
Wenn Christus nicht auferstanden ist, dann ist all unsere Predigt und euer ganzer Glaube sinnlos. Wir wären Lügner und hätten Gott einen schlechten Dienst erwiesen, wenn wir im Widerspruch zur Wahrheit behaupten würden, er habe Christus auferweckt, wenn er das gar nicht getan hätte, weil Tote nun einmal nicht auferstehen. Wenn Tote nicht auferstehen können, dann hieße das ja, dass auch Christus nicht auferweckt wurde. Und wenn das stimmt, dann macht euer Glaube überhaupt keinen Sinn und euer Glaube ist hohl und nichts wert. Dann sind übrigens auch all die verloren, die schon im Vertrauen auf Christus gestorben sind. Und wenn wir nur in unserem irdischen Leben auf Christus hoffen, dann sind wir ohnehin die armseligsten Gestalten auf Erden. Doch – Gott sei Dank - Christus ist von den Toten auferstanden – und zwar als erster von allen Verstorbenen.
Der Tod kam durch einen einzelnen Menschen in die Welt, und die Auferstehung von den Toten kommt auch durch einen einzelnen Menschen: durch Adam müssen alle sterben – durch das, was Jesus Christus getan hat, werden alle Menschen wieder lebendig gemacht. Dahinter steckt eine klare Rangfolge: zuerst wurde Jesus Christus wieder lebendig, dann – wenn er wiederkehrt – diejenigen, die an ihn glauben, und dann kommt das Ende dieser Welt, wenn Christus Gott, seinem Vater, das Reich übergeben wird, nachdem er alle Macht- und Herrschaftsstrukturen vernichtet hat. Denn er soll herrschen, bis Gott ihm „alle Feinde zu Füßen legt“. Als letzten Feind vernichtet er den Tod, damit Jesus wirklich Herr über alles und jeden sein kann.
1. Korinther 15, 35-44:
Nun fragt vielleicht jemand: „Auferstehung der Toten – wie wird das genau sein? Mit was für einem Körper werden die
erscheinen?“
Ihr Unverbesserlichen. Wenn du etwas säst, wird es doch auch nicht lebendig, wenn es nicht vorher gestorben ist. Du säst ja auch nicht die fertige Pflanze, sondern nur das Weizenkorn oder etwas anderes. Erst Gott gibt jedem Samenkorn eine eigene Gestalt. Es ist ja auch nicht Körper gleich Körper. Die Menschen haben eine andere Gestalt als die Tiere, die Vögel oder die Fische. Genauso gibt es eben auch himmlische und irdische Körper. Der Leib, den wir jetzt haben, ist bereits ein Meisterwerk, aber man kann ihn nicht mit dem vergleichen, den wir einmal erhalten werden. Es ist etwa wie der Unterschied zwischen dem Glanz der Sonne und dem Leuchten des Mondes. Oder wie zwischen einem winzigen, unbedeutenden Stern und dem funkelnden Morgenstern.
So müsst Ihr Euch den Leib vorstellen, den ihr bei der Auferstehung erhalten werdet. Man sät etwas Vergängliches –
doch der Leib, den ihr bei der Auferstehung erhaltet, ist unvergänglich. Man sät etwas, das armselig und hinfällig ist,
doch zum neuen Leben erwacht etwas Herrliches. Man sät etwas, das schwach und anfällig ist, doch auferstehen wird ein Leib voller Kraft und Dynamik. Man sät einen irdischen Körper – doch bei der Auferstehung erhaltet ihr einen vom Geist Gottes durchdrungenen Leib.
Die Auferweckung Jesu
Worthaus Pop-Up – Tübingen: 10. Mai 2022 von Prof. Dr. Siegfried Zimmer
Es war einmal ein armer Handwerker aus einem Kuhdorf, das keiner kennt. Der überredet ein paar andere armselige Leute, mit ihm durch die Gegend zu ziehen, schwingt eine kurze Zeit lang große Reden, bis es der Regierung zu bunt wird – und dann stirbt er, viel zu jung und sehr erbärmlich.
Nichts in Jesu Leben lies erahnen, dass sich zwei Jahrtausende später die ganze Welt um diesen armen Handwerker drehen könnte. Dass selbst Menschen, die nichts mit ihm anfangen können, ihr Leben nach ihm richten. Unsere freien Tage, unser Konsum, selbst die Zeitrechnung auf der ganzen Welt orientiert sich nach diesem Menschen. Warum?
Siegfried Zimmer erklärt in diesem Vortrag das entscheidende Merkmal des christlichen Glaubens und warum aus allen drei monotheistischen Religionen allein die Christen sagen: Wir glauben an Gott und an diesen Menschen, an Jesus Christus. Für alle Zweifler erläutert Zimmer ausführlich, warum die Auferweckung Jesu – bei aller Unwahrscheinlichkeit – sehr wahrscheinlich ist. Und was für ein Versprechen sie für alle Zweifler, Trauernden und Einsamen dieser Welt mit sich bringt.