Entstehung und Entwicklung des Lebens

 

 

Abschied vom Darwinismus und Materialismus

 

Entgegen der üblichen materialistischen Schulbuchnarrative von Ursuppen, Rauchern, Blitzen und Meteoriten haben führende synthetische Chemiker, die seit vielen Jahren an der vordersten Front der naturwissenschaftlichen Forschung zum Problem des Ursprungs des Lebendigen forschen, immer noch nicht die geringste Ahnung, wie das vor sich gegangen sein könnte. Es gibt zwar viele Hypothesen und einige experimentelle Versuche in Laboren, aber keine eindeutigen Evidenzen oder allseits plausible Lösungen des Problems.

 

Dass erste organische Formen lebendiger Zellen alleine durch viele Zufälle und naturgesetzliche Notwendigkeit aus anorganischen Stoffen und Verbindungen entstanden sein könnten, ist selbst bei der Annahme einer Dauer von Milliarden von Jahren kosmischer Serien solcher Ereignisse mathematisch betrachtet so extrem unwahrscheinlich, dass man es praktisch ausschließen muss. Der Grund dafür liegt in den genetischen Informationen in den ersten Zellen, die so kompliziert sind, dass sie nicht bloß zufällig durch materielle Prozesse und Mechanismen entstanden sein können.

 

Bei der Frage nach dem Ursprung des Lebens geht es um die Frage, warum es überhaupt Leben auf der Erde und vermutlich auch irgendwo im Universum gibt und was seine ursprüngliche Entstehung, kosmische und naturgeschicht-liche Entwicklung überhaupt erst ermöglicht hat. Denn alle Formen von organischem Leben setzen die komplexen Informationen in der DNA voraus, die jedoch aufgrund ihrer enormen Komplexität nicht nur zufällige Produkte von materiellen Prozessen oder kausalen Mechanismen sein können und daher einen intelligenten Informanten voraus-setzen. Ohne die komplexen Informationen in der DNA gibt es nämlich überhaupt keine organischen Zellen, Zellver-bindungen, Gewebe, Organe und Organismen.

 

Wo auch immer wir in der irdischen Natur oder im Weltall auf Informationen stoßen, entweder in Form von einfachen Signalen, Zeichen und Symbolen oder in Form von ganzen Texten (also von komplizierten Zeichenfolgen) vermuten wir zurecht, dass sie von einem (oder mehreren) intelligenten Informanten stammen. Wenn wir sie irgendwo in noch wenig erforschten Regionen auf der Erde finden, vermuten wir, dass sie von Menschen stammen. Bei außerirdischen Signalen vermuten wir, dass sie von außerirdischen Formen intelligenter Lebewesen stammen könnten, sobald sie komplexe Muster aufweisen, die intelligente Informanten erfordern.

 

Informationen sind keine zufälligen Produkte natürlicher Prozesse und kausaler Mechanismen, sondern zumindest instinktive oder gar willentlich intendierte Produkte intelligenter Lebewesen, die ihren Artgenossen etwas mitteilen wollen. Daher erlauben Informationen normalerweise den Rückschluss auf einen (oder mehrere) intelligente Infor-manten. Daraus ergibt sich die Frage, warum es die komplexen Informationen in der DNA nicht ebenfalls erlauben

und erfordern sollten, auf einen intelligenten Informanten zurück zu schließen. Eine Ausnahme von dieser gewohnten Deutungsweise müsste eigentlich sehr gut begründet werden. Die still schweigende Voraussetzung, dass die komplexen Informationen in der DNA trotz der gewohnten Deutungen komplexer Informationen nur zufällige Produkte natürlicher Prozesse und kausaler Mechanismen sind, ist eigentlich nicht berechtigt oder zumindest erklärungsbedürftig.

 

In der Sprache des biblischen Schöpfungsmythos ist jedes Lebewesen eine Kreatur, d.h. ein gewolltes, geplantes und geschaffenes Wesen. In der Sprache der Wissenschaft ist jedem Lebewesen in der Form der DNA sein eigener Bauplan oder sein Design eingeschrieben. Der Schöpfungsmythos drückte freilich nur eine Ahnung aus und war noch keine wissenschaftliche Beschreibung und Erklärung. Aber deswegen war seine Ahnung nicht verkehrt, sondern hat schon in die Richtige Richtung gewiesen. Daher sind der biblische Schöpfungsmythos und die wissenschaftliche Biologie keine unvereinbaren Gegensätze, sondern komplementäre Betrachtungsweisen. Der biblische Schöpfungsmythos ist zwar noch eine vorwissenschaftliche Betrachtungsweise, aber eine Vorstufe dessen, was die wissenschaftliche Biologie tiefer erforscht hat und genauer erklären kann.

 

Das größte Problem für alle materialistischen Erklärungsversuche von der Antike bis heute ist jedoch das Problem der Herkunft der unglaublich komplexen Informationen, die allem organischen Lebensformen zugrunde liegen und die sozusagen den Bauplan und die Entwicklungslogik von Zellen, Geweben, Organen und Organismen enthalten. Am Anfang des Lebens standen daher jedenfalls nicht nur Portionen von Materie und Energie in Raum und Zeit, sondern auch Serien von Informationen.

 

Informationen jeder Art setzen voraus, dass sie von einem intelligenten Informanten stammen. Sie können nicht nur das zufällige Produkt physikalischer oder chemischer Prozesse sein, bei denen nur bestimmte Portionen von Materie und Energie, chemische Stoffe und Verbindungen kausal und naturgesetzlich zusammenwirken. Damit ist es jedoch fragwürdig geworden,  dass sich organisches Leben auf der Erde in unserem Sonnensystem und auf erdähnlichen Planeten in den habitablen Zonen ihrer Sonnensysteme alleine aus anorganischer Materie und Energie in Raum und

Zeit entwickeln konnte. 

 

Darwins Evolutionstheorie, die immer schon die Existenz einfacher Lebensformen vorausgesetzt hat, aber nicht selbst erklären konnte, ist aufgrund der neueren Entwicklungen in der modernen Biologie seit der Entdeckung der Gene und ihrer Funktion in allen Zellen in organischen Lebewesen in einigen Hinsichten hoffnungslos veraltet. Darwin hatte nämlich noch keine Ahnung von Genetik, Molekularbiologie und Populationsbiologie und wusste daher auch noch nichts über die eminente Rolle der DNA für die Entstehung und Entwicklung von Lebewesen.

 

Darwins Idee der Evolution bleibt, aber sie nur mittels des Prinzips der natürlichen Selektion durch Anpassung der am besten an die Umwelt angepassten Arten erklären zu wollen, hat sich als viel zu einfach erwiesen. Die moderne Theorie der synthetischen Evolution berücksichtigt, dass selbst die einfachsten Formen von lebendigen Wesen nur auf der Basis von Information entstehen und sich dann auch nicht ohne den wiederhohlten Input an immer wieder neuen Informa-tionen für neue Arten von Lebewesen entwickeln konnten. Die Existenz komplexer Informationen in der DNA setzt jedoch einen intelligenten Informanten voraus, den es den dogmatischen Materialisten zufolge gar nicht geben dürfte.

 

Materialistisch eingestellte Naturwissenschaftler haben jedoch seit vielen Jahren Probleme, ihre anhaltende Erfolg-losigkeit und ihre gelegentliche Ratlosigkeit in Bezug auf die Entstehung des Lebens und die Notwendigkeit von Informationen zur Entstehung der einfachsten Formen des Lebendigen gegenüber ihren Geldgebern, Universitäts-verwaltungen, Politikern und der Öffentlichkeit einzugestehen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Forschungsgelder könnten gekürzt oder gar gestrichen werden, ihre Forschungsstellen auf diesem Gebiet könnten zumindest verringert werden oder gar ganz verloren gehen, die Anhänger der wissenschaftlichen Theorien des Intelligent Design, könnten Auftrieb erhalten und es könnte publik werden, dass sie bereits die Führung an den Fronten der Spitzenforschung zur Entstehung des Lebens übernommen haben.

 

Die Anhänger des wissenschaftlich überhohlten Materialismus wehren sich noch mit allen ihnen zur Verfügung ste-henden polemischen und politischen Mitteln gegen den unaufhaltbaren Fortschritt durch die moderne Theorie der synthetischen Evolution und der wissenschaftlichen Theorien des Intelligent Design. Insbesondere die wissenschaftlichen Theorien des Intelligent Design werden verunglimpft, sie seien nur religiös motivierter Humbug.

 

Dass die hypothetischen Annahmen und etablierten Dogmen von Darwins Evolutionstheorie seit einigen Jahren aus verschiedenen Gründen in den empirischen und experimentellen Forschungen wegen der Entdeckungen der Genetik, der Molekularbiologie und der Populationsbiologie ins Wanken geraten sind und dass daher auch die dogmatische Weltanschauuung des evolutionären Naturalismus aus mathematischen und philosophischen Gründen fraglich geworden ist, wird daher aus ideologischen und politischen Gründen gerne verheimlicht und verschwiegen.

 

Abschied von Darwins allzu simpler Erklärung der Evolution

 

Wenn ein anerkannter und akademisch erfolgreicher Mathematiker wie David Berlinski (Universite de Paris) erklärt, warum es schon alleine rein mathematische Gründe der Wahrscheinlichkeitsrechnung gibt, an bestimmten Annahmen der Darwinschen Evolutionstheorie ernsthafte Zweifel anzumelden, wird von eingefleischten und hartgesottenen Darwinisten mit bloßer Polemik reagiert, weil ihnen die Argumente fehlen. Am liebsten würde sie ihre darwinistische Inquisition mobilisieren und ihn als Ketzer der darwinistischen und naturalistischen Weltanschauung mundtot machen.

 

Wenn ein analytischer Philosoph wie Thomas Nagel (Columbia University, New York) in seinem Buch Mind and Cosmos (Geist und Kosmos) stringent argumentiert, warum der evolutionistische und reduktionistische Naturalismus sehr wahrscheinlich eine falsche Weltanschaung ist und keine plausible Theorie vom Ganzen des Seins sein kann, gehen einige prominente Kollegen auf die Barrikaden und bezeichnen ihn als Verräter, weil er angeblich unwissenschaftlichen  Anhängern des Intelligent Design und Bibelfundamentalisten entgegen käme.

 

Wenn der analytische Philosoph Alvin Plantinga (Notre Dame University, Purdue) ein Evolutionäres Argument gegen den Naturalismus (Evolutionary Argument against Naturalism) vorträgt und  publiziert, das stringent nachweist, warum die Weltanschauung des darwinistischen Naturalismus grundsätzlich nicht mit dem methodischen Streben von Natur-wissenschaftlern nach objektiver Erkenntnis, Wissen und Wahrheit vereinbar ist, dann geraten darwinistische Naturalisten ins Straucheln und reagieren nur noch emotional und irrational.

 

Abschied vom dogmatischen Materialismus

 

Warum ist es nur so schwer, wie auch schon Sokrates, zwischen dem unterscheiden zu können, was man weiß und dem, was man nicht weiß, oder zumindest, was man noch nicht weiß, sondern nur glaubt oder hofft oder herauszufinden versucht? Warum nur können so viele moderne Naturwissenschaftler und Philosophieprofessoren nicht mit bestimmten Aporien (unbeantwortbaren Fragen), mit vielleicht unlösbaren Problemen und mit den Grenzen ihres Wissen leben? Warum weichen Skeptiker der alten philosophischen Frage nach dem Unterschied zwischen Wissen und Nichtwissen aus und sind dann auch nicht mehr daran interessiert, wie man in den Wissenschaften und Künsten oder im außer-wissenschaftlichen Alltag herausfindet, ob man etwas weiß oder nicht weiß.

 

Der sokratischen Einstellung entgegengesetzt ist die dogmatische Einstellung. Es gibt nicht nur dogmatische Theisten, die kein Verständnis dafür haben, dass jemand daran zweifelt, ob es Gott wirklich gibt und ob die Entstehung von Leben ähnlich wie die Entstehung des ganzen Universums nur durch die Existenz und kreative Intelligenz Gottes erklärt und verstanden werden kann. Es gibt auch dogmatische Atheisten, die kein Verständnis dafür haben, dass jemand glaubt, dass es Gott wirklich gibt (obwohl er kein alter weißer Mann mit Rauschebart ist) und dass die Entstehung von Leben ähnlich wie die Entstehung des ganzen Universums nur durch die Existenz einer kaum ganz begreifbaren kreativen Intelligenz erklärt und verstanden werden kann.

 

Dogmatische Materialisten leugnen auch, dass psychophysisch gesunde erwachsene Menschen nicht nur einen physischen Körper mit einem Gehirn und Nervensystem haben, sondern auch individuelle Persönlichkeiten sind mit einem komplizierten Bewusstsein, psychischen Innenleben und einem dynamisch wirksamen Geist.

 

Richard Rortys eliminativer Materialismus

 

Ein solcher dogmatischer Materialist war der amerikanische Philosoph Richard Rorty, der unter Berufung auf einige logischen, semantischen, erkenntnistheoretischen und ontologischen Überzeugungen der Szientisten Wilfred Sellars und Willard van Orman Quine eine radikale Kritik an jeder repräsentationalistischen Philosophie verfasst hatte, in deren Zentrum eine Erkenntnistheorie stand, derzufolge Erkennen eine innere Abbildung oder Repräsentation der Realität ist. Diesen sog. Repräsentationalismus hat er praktisch allen Philosophen im Fahrwasser von Rene Descartes vorgeworfen, von Empiristen wie John Locke und David Hume bis hin zu dem Transzendentalphilosophen Immanuel Kant.

 

Allerdings hat Rorty dabei verschwiegen, dass die Kritik an diesem Repräsentationalismus weder neu ist noch von ihm stammt, da zumindest in der Neuzeit weder Thomas Reid noch Franz Brentano und in der Moderne weder Bertrand Russell noch George Edward Moore in diesem Sinne Repräsentationalisten waren. Während Rorty aus dieser Kritik am

sog. Repräsentationalismus jedoch fälschlich die Konsequenz gezogen hatte, dass dann auch die klassische Korrespon-denztheorie der Aussagen- oder Urteilswahrheit aufzugeben ist, haben weder Thomas Reid noch Franz Brentano und weder Bertrand Russell noch George Edward Moore diese fragwürdige Konsequenz gezogen. Im Gegenteil, an dem klassischen Verständnis von Wahrheit als Übereinstimmung seiner Aussagen oder Urteile mit den gemeinten Sach-verhalten oder Tatsachen in der Wirklichkeit, hielten sie fest, ohne zu meinen, dass Sachverhalte oder Tatsachen innerlich in unseren Vorstellungen abgebildet oder repräsentiert werden müssten.

 

Nun ist es nur allzu verständlich, dass jemand nicht glauben kann, dass es Gott wirklich gibt, da Gott weder ein sinnlich wahrnehmarer Gegenstand noch ein bestimmtes Lebewesen in der Natur oder im Universum sein kann. Gott kann nur geglaubt und gedacht, aber nicht sinnlich wahrgenommen oder empirisch beobachtet werden. Daher identifizieren Pantheisten Gott mit dem Ganzen des Seins und Theisten halten ihn für ein transzendentes Wesen.

 

Viel problematischer und anfechtbarer als Rortys allgemeiner szientistischer Materialismus war jedoch seine reduktio-nistische Psychologie des sog. eliminativen Materialismus. Reduktionistische Psychologen behaupten, dass alle subjektiv erlebbaren psychischen Phänomene wie Absichten, Gedanken, Gefühle oder willentliche Entscheidungen gar keine eigenständigen und wirksamen Phänomene mit erfahrbaren Qualitäten im Bewusstsein oder Verstand sind, da sie angeblich vollständig auf objektiv erkennbare neuronale oder physische Prozesse im Gehirn und Nervensystem reduziert werden können.

 

Eliminative Materialisten glauben daher, dass unsere alltägliche Rede über unsere subjektiv erlebbaren eigenen Absichten, Gedanken, Gefühle und willentliche Entscheidungen, etc. sowie über die nur empathisch erschließbaren Absichten, Gedanken, Gefühle und willentlichen Entscheidungen anderer Menschen überflüssig ist und ohne inhaltliche Verluste in einem orwellschen "Neusprech" über neuronale Prozesse im Gehirn und Nervensystem, wie etwa Hormon-ausschüttungen, etc. ersetzt werden kann. Dieser Eliminative Materialismus setzt einen reduktionistischen Materialis-mus voraus und gegen ihn wurden schon von Descartes und Leibniz, von Kant und Brentano und neuerdings auch von Thomas Nagel, David Chalmers und einigen anderen Philosophen so viele gute Einwände vorgetragen, dass er sich kaum noch aufrecht erhalten lässt.

 

Psychische Phänomene wie Absichten, Gedanken, Gefühle und willentliche Entscheidungen, etc. scheinen zwar von neuronalen Prozessen im Gehirn und Nervensystem funktional abhängig zu sein, sodass sie nicht ohne sie auftreten können, aber sie können nicht mit ihnen identisch sein. Denn sie können subjektiv bewusst erlebt werden und sie haben subjektiv erfahrbare Eigenschaften, die die nicht subjektiv erfahrbaren und unbewussten neuronalen Prozesse im Gehirn und Nervensystem nicht haben. Zumindest ein psychologischer Eigenschaftsdualismus ist daher berechtigt und zutreffend: Psychische Phänomene wie Absichten, Gedanken, Gefühle und willentliche Entscheidungen, etc. sind nicht nur real und wirksam, sondern aufgrund ihrer subjektiven Erlebbarkeit und phänomenalen Qualitäten (Qualia) auch etwas ganz Anderes als die unbewussten und nicht erfahrbaren neuronalen Prozesse im Gehirn und Nervensystem.

 

Jenseits von Vernunft, Freiheit und Würde

 

Rorty eliminativer Materialismus und seine von Quine und Sellars geprägte behavioristische Sprachphilosophie stammen noch aus einer Zeit vor der kognitiven Wende in der Linguistik, Handlungstheorie und Humanpsychologie. Diese Wende war vor allem eine Folge der Entwicklungspsychologie von Jean Piaget und der Linguistik von Noam Chomsky sowie der neuen Forschungsinteressen kognitiver Psychologen, Psycholinguisten und Philosophen.

 

Rortys eliminativer Materialismus wäre wie der reduktionistische Materialismus nur ein etwas schrulliges, aber doch harmloses Gehirngespinst eines allzu wissenschaftsgläubigen Professors, wenn er nicht ähnlich gefährliche Konse-quenzen für unser Menschenbild hätte, wie das behavioristische Menschenbild des amerikanischen Psychologen Burrhus Frederic Skinner (1904-1990). Skinner war ein forschender Psychologe, der vor allem dafür bekannt wurde, dass er Pawlows behavioristisches Reiz-Reaktions-Modell und die Technik der (operanten) Konditionierung aus seiner  verhaltenspsychologischen Forschung mit Ratten und Tauben auf Menschen übertragen und angewandt hatte.

 

Skinner ging davon aus, dass eine wissenschaftliche Humanpsychologie, die Menschen empiristisch und behavioristisch als eine "black box" auffassen und untersuchen müsse, da man ihr psychisches und mentales Innenleben nicht von außen beobachten und vorhersagen könne. Menschliches Verhalten inklusive sprachliches Verhalten müsse und könne man jedoch beobachten und durch die Technik der (operanten) Konditionierung manipulieren und konditionieren. So etwas wie einen freien Willen und einen durch ihn gesteuerten Verstand gäbe es jedoch nicht. Menschen könnten daher wie Versuchstiere (Ratten und Tauben) aufgefasst, behandelt und zu untersucht werden. Da es angeblich keinen freien Willen und keinen durch ihn gesteuerten Verstand gäbe, kann es auch keine menschliche Würde geben, die zu berücksichtigen wäre. Skinners Menschenbild kam dem naturalistischen und biologistischen Menschenbild der Nationalsozialisten und Stalinisten sehr nahe.

 

In seinem dystopischen Roman Walden Two spielte Skinner das Gedankenexperiment einer zukünftigen Gesellschaft durch, in dem die Menschen durch die Technik der (operanten) Konditionierung zu sozial verträglichem und von einer Regierung gewünschtem Verhalten manipuliert und konditioniert werden. Dass Skinners Dystopie mit Hilfe moderner digitaler Techniken der Gesichtserkennung und Überwachungskameras schon bald realisiert werden kann, beweist die sozialistische Regierung in der heutigen Volksrepublik China mit ihren utilitaristischen Punktesystem.

 

Der Materialismus ist in Europa eine überhohlte Weltanschauung aus dem 19.  und 20. Jahrhundert. In der Antike, im Mittelalter, in der Renaissance und Reformation sowie in der Frühen Neuzeit spielte er in ganz Europa vor Hobbes und Spinoza kaum eine Rolle. In Indien ist er immer eine Minderheitsposition vorwiegend von Marxisten geblieben. Aber in China ist er insbesondere seit der Adaption des Marxismus-Leninismus durch den grausamen Diktator Mao Dse Dong und die Kommunisten die vorherrschende Weltanschauung geworden.

 

Wenn die Menschen nur als affenartige "Gehirntiere" ohne Willensfreiheit, ohne Vernunft und ohne Würde aufgefasst und verstanden werden, dann ist das eine erhebliche Gefahr für die moderne repräsentative Demokratie, den freiheit-lichen Rechtsstaat und die liberale und soziale Marktwirtschaft. Das materialistische Menschenbild ist weder mit der deutschen Verfassung noch mit den europäischen und internationalen Konzeptionen unveräußerlicher Menschen-rechte vereinbar.

 

Selbstverständlich dürfen die Menschen und Bürger glauben und denken, was sie selbst wollen. Aber Meinungsfreiheit und Gedankenfreiheit schützen niemanden davor, einer überhohlten und unhaltbaren Weltanschauung anzuhängen, die sich aus philosophischen und wissenschaftlichen Gründen als unhaltbar und wenig plausibel erwiesen hat. Das

heißt Aufklärung im 21. Jahrhundert.

 



 

Polymath and raconteur David Berlinski is at it again, challenging the shibboleths of contemporary science with his inimitable blend of deep learning, close reasoning, and rapier wit.

 

In Science After Babel he reflects on everything from Newton, Einstein, and Gödel to catastrophe theory, information theory, and the morass that is modern Darwinism. The scientific enterprise is unarguably impressive, but it shows no sign of reaching the empyrean heights it seemed to promise a century ago. “It resembles Bruegel’s Tower of Babel,” Berlinski says, “and if it suggests anything at all, it suggests that its original plans have somehow been lost.”

 

Science endures. Scientism, it would seem, is guttering out.

 






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The ’Evidence for Belief’: An Interview with Francis Collins
https://www.pewresearch.org/religion/2008/04/17/the-evidence-for-belief-an-interview-with-francis-collins/
Collins, The Evidence for Belief.docx
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