Philosophie der Ökonomie (im Aufbau)

 

 

Pieter Brueghel, Turmbau zu Babel
Pieter Brueghel, Turmbau zu Babel

 

 

Vom organisierten Geld regiert zu werden, ist fast genau so schlimm wie,

vom organisierten Verbrechen regiert zu werden.

 

Franklin D. Roosevelt

 

 

… die Ideen von Ökonomen und politischen Philosophen, ob richtig oder falsch, sind mächtiger als allgemein ange-nommen. Tatsächlich wird die Welt von kaum etwas Anderem regiert. Praktische Männer, die sich von intellektuellen Einflüssen verschont halten, sind üblicherweise die Sklaven eines toten Ökonomen. An der Macht befindliche Verrückte, die Stimmen in der Luft hören, leiten ihren Irrsinn von einem wenige Jahre alten akademischen Geschreibsel ab. Ich bin sicher, dass die Macht von Partikularinteressen im Vergleich zum allmählichen Vordringen von Ideen grob überschätzt wird. Natürlich nicht sofort, aber nach einer gewissen Zeitspanne …

 

John Maynard Keynes

 

 

Ja, mach nur einen Plan

sei nur ein großes Licht

und mach dann noch 'nen zweiten Plan

gehn tun sie beide nicht.

 

Bertolt Brecht, Dreigroschenoper

 

 

Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleiche Verteilung der Güter.
Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends.

Winston Churchill

 

 

Die Wirtschaft hat in der westlichen Welt den Vorrang vor der Politik.

Dadurch schaufelt diese Welt sich ihr eigenes Grab.

Ihre politische Freiheit wird immer geringer.

Diese wird oft nicht mehr verstanden.

Freiheitsbewußtsein und Opfermut verschwinden.

 

Karl Jaspers

 

Eine freiheitliche Wirtschaftsordnung kann auf die Dauer nur dann bestehen,

wenn und solange auch im sozialen Leben einer Nation ein Höchstmaß an Freiheit,

an privater Initiative und Selbstvorsorge gewährleistet ist.

 

Ludwig Erhard

 

 

Im Kapitalismus beutet der Mensch den Menschen aus. -

Im Kommunismus ist es genau umgekehrt.

 

John Kenneth Galbraith

 

 


 

 

Literatur zur Philosophie und Theorie der Ökonomie

 

 

Ludwig Erhard / Alfred Müller-Armack, Soziale Marktwirtschaft. Ordnung der Zukunft. Manifest '72,

Frankfurt am Main: Ullstein 1972

 

James Fulcher, Kapitalismus. Stuttgart: Reclam 2007

 

John K. Galbraith, Die Entmythologisierung der Wirtschaft,

Wien: Zsolnay 1988

 

ders., Die Herrschaft der Bankrotteure,

Hamburg: Hoffmann & Campe 1992

 

ders., Die Geschichte der Wirtschaft im 20. Jahrhundert,

Hamburg: Hoffmann & Campe 1995

 

ders., Die solidarische Gesellschaft. Plädoyer für eine moderne soziale Marktwirtschaft,

Hamburg: Hoffmann & Campe 1998

 

ders., Die Ökonomie des unschuldigen Betrugs. Vom Realitätsverlust der heutigen Wirtschaft,

Berlin: Siedler 2005

 

Gerd Habermann (Hg.), Das Maß des Menschlichen. Ein Wilhelm-Röpke-Brevier,

Thun: Ott Verlag 1999

 

Otfried Höffe, Wirtschaftsbürger, Staatsbürger, Weltbürger.

Politische Ethik im Zeitalter der Globalisierung,

München: C.H.Beck 2004

 

Leopold Kohr, Die überentwickelten Nationen,

Salzburg: Otto Müller Verlag 2003

 

Leszek Kolakowski, Die Hauptströmungen des Marxismus. 3 Bde.

Enstehung - Entwicklung - Zerfall, München / Zürich: Piper 1981

 

Ernst F. Schumacher, Small is beautiful. Die Rückkehr zum menschlichen Maß. Alternativen für Wirtschaft und Technik, Reinbek: Rowohlt 1977 / Heidelberg: Stiftung Ökologie 2001

 

Amartya Sen, Ökonomie für den Menschen. Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft,

München: DTV 2002

 

Wolfgang Streeck, Die gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus, Berlin: Suhrkamp 2013

 

 


 

 

Wolfgang Streeck, Die gekaufte Zeit.

Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus,

Berlin: Suhrkamp 2013

 

Die Krise hält uns in Atem und erzeugt zugleich ein diffuses Gefühl der Ratlosigkeit. Wolfgang Streeck legt in seiner Frankfurter Adorno-Vorlesung die Wurzeln der gegenwärtigen Finanz-, Fiskal- und Wirtschaftskrise frei, indem er sie als Moment der langen neoliberalen Transformation des Nachkriegskapitalismus beschreibt, die bereits in den 1970er Jahren begann. Im Anschluss an die Krisentheorien der damaligen Zeit analysiert er, wie sich die Spannung zwischen Demokratie und Kapitalismus über vier Jahrzehnte entfaltet hat und welche Konflikte daraus zwischen Staaten, Regierungen, Wählern und Kapitalinteressen resultierten. Schließlich beleuchtet er den Umbau des europäischen Staatensystems vom Steuer- über den Schulden- zum Konsolidierungsstaat und fragt nach den Aussichten für eine Wiederherstellung sozialer und wirtschaftlicher Stabilität.

 

 


 

 

Gero Jenner, Das ökonomische Manifest.

Fünf Fundamentalreformen, um den Niedergang von Wirtschaft und Demokratie aufzuhalten,

Münster: Monsenstein & Vannerdat 2015

 

Echte, d.h. ausschließlich auf Wissen und Können begründete, Marktwirtschaften, verwirklichen das Ideal der klassenlosen Gesellschaft, da Wissen und Können sich mit jeder Generation auf andere Köpfe verteilen. Dagegen schaffen parasitäre, nicht auf Wissen und Können beruhende Einkommen, d.h. Kapitaleinkommen, resultierend aus Zinsen, Dividenden und den Bezügen aus schuldfreien Investitionen (Mieten etc.), die finanzielle Basis, auf der sich die oberen zehn Prozent westlicher Gesellschaften erneut zu einer Klasse der Reichen und Superreichen verfestigen. In Deutschland beträgt die Gesamtsumme derartiger Einkünfte etwa gleich viel wie die größte Massensteuer: die Lohnsteuer. Demnach werden die unteren neunzig Prozent gleich zwei Mal zur Kasse gebeten, erstens, durch den Staat und, zweitens, durch die oberen zehn Prozent, ihre eigenen Mitbürger. Für dieses seltsame Privileg existiert weder eine ökonomische noch eine soziale Rechtfertigung. Es muss beseitigt werden. Dazu dient eine Steuer von hundert Prozent auf alle parasitären Einkommen.

Das gegenwärtige Steuersystem krankt aber noch an einer weiteren, ebenso schwer wiegenden Deformation: Es ist zusätzlich sozial ungerecht, weil es persönliche Initiative und Leistung nicht nur hemmt, sondern beide geradezu bestraft. Der individuelle Konsum und nicht die individuelle Leistung sollte Grundlage einer vernünftigen Besteuerung sein. Die Mehrwertsteuer als gegenwärtiges Instrument solcher Besteuerung ist für diesen Zweck unbrauchbar, da sie keine Progression zulässt. Die vorliegende Arbeit schlägt eine grundlegend neue Art der Besteuerung vor, die den individuellen Konsum elektronisch erfasst. Zum ersten Mal ist es auf diese Art möglich, den individuellen Verbrauch statt der individuellen Leistung (der Einkommen) exakt zu erfassen und progressiv zu besteuern.

Die klassenlose Gesellschaft ist keine ferne Vision - sie lässt sich mit den Mitteln der Marktwirtschaft errichten, vorausgesetzt, dass diese allein auf Wissen und Können beruht.

 

 


 

 

Fromms Kritik des amerikanischen Kapitalismus

 

The Mike Wallace Interview  (ABC 1958, Video in englischer Sprache mit englischen Untertiteln (T), ca. 30 min.)

 

Erich Fromm, Sozialpsychologe und Kulturkritiker, über die kulturelle und politische Entwicklung der USA und der westlichen Gesellschaften, ihren vorherrschenden Materialismus, gefährdete seelische Gesundheit und menschliche Beziehungen, die Wiederkehr der Religionen und die falsche Vorstellungen vom Glück

 

Interview mit Mike Wallace vom 25.05.1958

 

http://www.hrc.utexas.edu/multimedia/video/2008/wallace/fromm_erich_t.html

 

 


 

 

Adlers Verteidigung eines regulierten Kapitalismus

 

The Mike Wallace Interview (ABC 1958, Video in englischer Sprache mit englischen Untertiteln (T) , ca. 50 Minuten)

 

Mortimer Adler, Philosoph und Präsident des Institute for Philosophical Research, Professor für Rechtsphilosophie an der University of Chicago, Autor zahlreicher philosophischer Schriften, wie z.B. auch des Buches The Idea of Freedom (Die Idee der Freiheit), spricht mit Mike Wallace über verschiedene Konzeptionen von Freiheit, Kapitalismus und Sozialismus sowie über die Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung in den USA.

 

http://www.hrc.utexas.edu/multimedia/video/2008/wallace/adler_mortimer.html

 

 


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Ulrich Diehl, Taking Historical Materialism Seriously? (1982)
Kritische Auseinandersetzung mit dem Historischen Materialismus
und mit dessen Kritik bei Popper und Szweezy, Bloomington 1982
Diehl, U., Taking Historical Materialism
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Malte Faber, How to Be an Ecological Economist?
Alfred-Weber-Institut, Universität Heidelberg
Faber Oeco Economist.pdf
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Christoph Möllers, Krise? Verschieben!
Rezension zu Wolfgang Streeck, Die gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus,
Berlin: Suhrkamp 2013
Wolfgang-Streeck-Gekaufte-Zeit.pdf
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Wolfgang Streeck, Das Dopingregime des Pump-Kapitalismus ist lebensgefährlich
http://www.zeit.de/politik/2011-12/streeck-europa-depression
Streeck, Demokratie und Kapitalismus.pdf
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Realitätsferne Wirtschaftswissenschaft – Das VWL-Studium in der Kritik

 

Stefan Fuchs - SWR2 Wissen - 30.01.2021

 

Spätestens seit der Finanzkrise von 2008/2009 ist die klassische Volkswirtschaftslehre an den Universitäten in die Kritik geraten. Der Mainstream hatte den Beinahe-Zusammenbruch der Finanzwelt nicht kommen sehen.

 

Inzwischen rütteln engagierte VWL-Studierende des Netzwerks "Plurale Ökonomik" an den Grundfesten der Disziplin. Sie werfen der bisherigen Lehre Realitätsferne vor und organisieren ein Parallelstudium, das Selbst-verständlichkeiten wie die Effizienz des Marktes und die Neutralität der VWL infrage stellt.

 

https://www.swr.de/swr2/wissen/realitaetsferne-wirtschaftswissenschaft-das-vwl-studium-in-der-kritik-100.html