Es wurde dir, Mensch, doch schon längst gesagt, was gut ist und wie Gott möchte, dass du leben sollst.
Er fordert von euch nichts anderes, als dass ihr euch an das Recht haltet, liebevoll und barmherzig miteinander umgeht und demütig vor Gott euer Leben führt.
Micha 6, Vers 8
Die Wahrheit zu suchen und sie zu sagen, wie man sie denkt,
kann niemals verbrecherisch sein. Niemand darf zu einer
Überzeugung gezwungen werden. Die Überzeugung ist frei.
Sebastian Castellio
Ich glaube, dass in uns allen etwas Wahrheit und Irrtum ruht;
doch lenkt jeder von uns die Aufmerksamkeit auf den Irrtum des
anderen, ohne den eigenen Irrtum zu sehen. Möge uns Gott mit
seinem grenzenlosen Mitleid in aller Gelassenheit auch unsere
eigenen Irrtümer erkennen lassen.
Miguel Servet
Weisheit, d.i. praktische Vernunft in der Angemessenheit ihrer dem Endzweck aller Dinge, dem höchsten Gut, völlig entsprechenden Maßregeln, wohnt allein bei Gott; und ihrer Idee nur nicht sichtbar entgegen zu handeln, ist das, was man etwa menschliche Weisheit nennen könnte.
Immanuel Kant, Das Ende aller Dinge
... so erhebt sich als erstes die Frage, in welchem Verhältnisse solche religiöse Gemeinschaften zur weltlichen Gewalt stehen sollen. Die Geschichte zeigt Fälle von Subordination der weltlichen und solche von Subordination der geistlichen Gewalt. Beide sind Fälle der Vereinigung, denn die andere wird dadurch dienendes Organ. Doch fehlt es in der Geschichte auch nicht an Fällen der Trennung ... Ich zweifle nicht, daß die Trennung beider den Vorzug genießt. Sie ist zwar das geschichtlich Spätere, aber das Ursprüngliche ist durchaus nicht immer das Richtige. Die Nachteile der Superiorität der geistlichen Gewalt sind im Laufe der Geschichte wiederholt deutlich zutage getreten. Aber auch die Superiorität der weltlichen Gewalt über die geistliche ist von Nachteil. Die geistige Sanktion verliert dadurch ihre Würde und Weihe und dieser Verlust bedeutet alles. Unduldsamkeit ist gar oft auch auf der Seite der weltlichen Gewalt zu beklagen gewesen. Dem Fortschritt am günstigsten ist die Trennung.
Franz Brentano, Grundlegung und Aufbau der Ethik
An Gott zu glauben ist keine Pflicht: es ist ein Geschenk, eine Gnade.
Nicht an Gott zu glauben, ist keine Schuld: es ist vielleicht nur ein Unglück.
Walter Schubart, Religion und Eros
Die Vielheit der Kulturen und die Vielfalt der Religionen ist der Reichtum
im Garten des Menschlichen.
Carl Friedrich von Weizsäcker
Zum ökumenischen Projekt Weltethos
Kein Überleben ohne Weltethos.
Kein Weltfriede ohne Religionsfriede.
Kein Religionsfriede ohne Religionsdialog.
Projekt Weltethos, Parlament der Weltreligionen, Chicago 1993
In der gegenwärtigen Stunde kommt den Weltreligionen eine ganz besondere Verantwortung zu. Und die Glaubwürdigkeit aller Religionen, auch der kleineren wird künftig davon abhängen, daß sie mehr betonen, was sie eint, und weniger, was sie voneinander trennt. Denn die Menschheit kann es sich immer weniger leisten, daß die Religionen auf dieser Erde Kriege schüren, statt Frieden zu stiften; daß sie Fanatisierung betreiben, statt Versöhnung zu suchen; daß sie Überlegenheit praktizieren, statt den Dialog zu üben.
Hans Küng, Projekt Weltethos
Hans Küng
Das Judentum, München: Piper 1991
Das Christentum. Wesen und Geschichte, München: Piper 1997
Der Islam. Geschichte, Gegenwart, Zukunft, München: Piper 2006
Projekt Weltethos, München: Piper 1992
ders. mit K.-J. Kuschel (Hg.), Erklärung zum Weltethos.
Die Deklaration des Parlaments der Weltreligionen,
München: Piper 1996
Weltethos für Weltpolitik und Weltwirtschaft, München: Piper 1997
ders. mit Karl-Josef Kuschel (Hg.), Wissenschaft und Weltethos,
München: Piper 1998
ders., Wozu Weltethos? Religion und Ethik in Zeiten der Globalisierung.
Im Gespräch mit Jürgen Hoeren, Freiburg: Herder 2002
ders., Spurensuche. Die Weltreligionen auf dem Weg: Stammesreligionen,
Hinduismus, Chinesische Religionen, Buddhismus, Judentum,
Christentum, Islam, München: Piper 2008
ders., Der Anfang aller Dinge. Naturwissenschaft und Religion,
München: Piper 2008
ders., Handbuch Weltethos. Eine Vision und ihre Umsetzung,
München: Piper 2012
Zum Dialog zwischen Christen und Juden
Schalom Ben-Chorin, Bruder Jesus.
Der Nazarener aus jüdischer Sicht,
München: List 1977
Martin Buber, Zwei Glaubensweisen,
Gerlingen: Lambert und Schneider ³1994
Pinchas Lapide, Der Jude Jesus,
Düsseldorf: Patmos 1979 (20033)
Gershom Scholem,
Über einige Grundbegriffe des Judentums
Frankfurt a.M. 1976
Klaus Wengst, Jesus zwischen Juden und Christen,
Stuttgart: Kohlhammer 1999
Zum Dialog zwischen Christen und Muslimen
Der Koran. Das Heilige Buch des Islam,
München: Goldmann 1959
Mohammed. Die Stimme des Propheten,
Zürich: Diogenes 1987
Hans Küng / Josef van Ess,
Christentum und Weltreligionen - Islam,
München: Piper 1994
Annemarie Schimmel, Auf den Spuren der Muslime,
Mein Leben zwischen den Kulturen
Freiburg i.B.: Herder 2002
W. Montgomery Watt, Der Einfluß des Islam auf das europäische Mittelalter
Berlin: Wagenbach 2001
Zum Dialog zwischen Christen und Hindus
Mariasusai Dhavamony, Hindu-Christian Dialogue.
Theological Soundings and Perspectives,
Amsterdam: Editions Rodopi 2002
Hans Küng / Heinrich von Stietencron,
Christentum und Weltreligionen - Hinduismus,
München: Piper 1995
Raimundo Pannikkar, Der unbekannte Christus im Hinduismus,
Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag 1990
M.M. Thomas, Christus im neuen Indien.
Reform-Hinduismus und Christentum,
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1989
Heinrich Zimmer, Philosophie und Religion Indiens,
Zürich: Rhein Verlag 1961
Zum Dialog zwischen Christen und Buddhisten
Edward Conze, Der Buddhismus.
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Stuttgart: Kohlhammer 1990
ders., Eine kurze Geschichte des Buddhismus,
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ders., Buddhistisches Denken.
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Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1990
Georg Grimm, Die Lehre des Buddho.
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Heinrich Zimmer,
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Zum Dialog zwischen Christen und Zen-Buddhisten
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Erich Fromm, Daisetz Teitaro Suzuki, Richard de Martino,
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Daisetz T. Suzuki,
Der östliche und der westliche Weg.
Essays über christliche und buddhistische Mystik,
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Daisetz T. Suzuki,
Die Kraftv des inneren Glaubens,
Zen Buddhismus und Christentum,
Frankfurt a.M.: Fischer 1990
Eigene Beiträge zur Philosophie der Ökumene
Ulrich Diehl, Was ist das eigentlich, das Fromme? Zu Platons Dialog Eutyphron, in: Gregor Fitzi (Hg.), Platon im Diskurs, Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2006
Ulrich Diehl, On the Art of Intercultural Dialogue. Some Form, Conditions and Structures,
in: Prince Nikolaus von Liechtenstein / Cheikh Mbacke Gueye (Eds.) Peace and Intercultural Dialogue,
Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2005
Ulrich Diehl, Das Projekt Weltethos im Fadenkreuz der Aufklärung, München: GRIN 2016
http://www.grin.com/de/e-book/313110/das-projekt-weltethos-im-fadenkreuz-der-aufklaerung